NUR FÜR HEUTE

Unser 3-jähriger Enkel Jonathan
ist ständig auf der Suche nach Gott.

Wo ist er,
wo finde ich ihn,
so seine ständigen Fragen.

Bei einem meiner Besuche in Frankfurt
machten wir uns auf die Suche.
In den Kaufhäusern,
in Kirchen und der Straßenbahn,
nirgends fand er Gott.

Beim anschließenden Zoobesuch
blieb er an der Buchshecke,
die den Weg einfasst, stehen.
Er kauerte sich auf den Boden
und schaute durch ein Loch in der Hecke.

„Jetzt habe ich Gott gesehen“, rief er voll Freude.
„Kann ich ihn auch sehen?“, meine Frage.
Jonathan schaute nach oben
und meinte, „ja, da musst Du Dich aber richtig klein machen!“

Was für eine Aussage.
Klein machen, um Großes zu sehen.
Glaube wächst im Kleinen.

(Veronika R.-W.)

Nur für heute

…mache ich mich klein.

In 15 Minuten beginnt das Mittagsgebet.
Ich mache mich von meiner Unterkunft auf zur Kirche, aus allen Richtungen strömen jetzt die Menschen. In der Kirche setze ich mich auf den Boden gemeinsam mit 3000 anderen und alle schweigen.

Dann beginnt das Gebet.

Lieder und Lesungen in verschiedenen Sprachen und dann wieder Stille. Sechs Minuten ist fast gar nichts zu hören. 3000 Menschen aus allen Ländern der Erde und aus allen christlichen Konfessionen –
und alle sind still,
alle reden mit Gott –
alle eint der gemeinsame Glaube.

(Matthias M.)

Nur für heute

…im Gebet mit anderen vereint.